Was ist schädlicher – Lockenstab oder Glätteisen?
Unsere Haare sind viel Stress ausgesetzt. Kämmen, Föhnen, Styling-Produkte und Co lassen sie schnell mal glanz- oder volumenlos wirken und können massive Schäden verursachen. Das Haar kann spröde werden, abbrechen, Spliss bekommen. Dass regelmäßiges Föhnen nicht unbedingt gesund für unsere Haarpracht ist, weiß jeder. Auch Glätteisen und Lockenstab sind wohlbekannte Übeltäter, doch, wie schädlich sind die beiden wirklich und wer von ihnen ist der größere Verbrecher?
Wie funktioniert ein Glätteisen überhaupt?
In früheren Zeiten war ein Glätteisen wirklich ein Stück Eisen, das im Ofen erhitzt und schließlich zum Glätten der Haare verwendet wurde. Eine gefährliche Sache – wurde das Eisen zu heiß, so konnte man sich schon einmal die Haare verbrennen und nur ein Friseur konnte das Malheur wieder richten. Glücklicherweise sind diese Zeiten vorbei!
Heutzutage bestehen Glätteisen aus zwei aufklappbaren Hälften, wie bei einer Zange, und auf deren Innenseiten befindet sich je eine beschichtete Oberfläche. Heißes Eisen kommt heute zum Glück nicht mehr an unser Haar, stattdessen werden ungefährlichere Materialien wie Teflon oder Keramik benutzt, um unser Haar seidig glatt werden zu lassen. Diese Materialien schonen das Haar und machen es unmöglich, dass etwas angesengt wird. Der Rest eines Glätteisens besteht meistens aus haltbarem Kunststoff, der verhindert, dass man sich die Finger verbrennt.
Bei einem guten Glätteisen kann man am Rand die gewünschte Temperatur einstellen und sein Haar somit noch mehr schonen.
Sicherheit
Ein Glätteisen kann jedoch nicht nur den Haaren gefährlich werden. Ein sicherer Umgang mit dem Gerät ist außerordentlich wichtig! Legt man es auf einer falschen Unterlage und kippt es zur Seite, könnte es etwas entzünden oder eine Oberfläche beschädigen.
Auch nach der Benutzung ist Vorsicht geboten, denn das Glätteisen muss etwas abkühlen. Am besten legt man es dazu auf eine unempfindliche Oberfläche, wobei viele Hersteller schon hitzebeständige Transporttaschen zu ihren Geräten mitliefern.
Was passiert mit den Haaren beim Glätten?
Dazu muss man wissen, dass die Haare auf unseren Köpfen zum Großteil aus Keratin bestehen. Zudem sind Proteinfäden im Haar, sprich, die bestehen wiederum aus Eiweiß. Das Haar ist wie es ist, weil es von Wasserstoffbrücken und Ionenverbindungen in Form gehalten wird. Das kann man jedoch vorübergehend verändern – mit Hitze, zum Beispiel. Wenn Haare trocknen oder abkühlen, müssen sich die Ionenverbindungen und Wasserstoffbrücken nämlich neu positionieren, wodurch die Haare einen neuen Look bekommen. Wenn die Haare das nächste Mal nass werden, ist der aber wieder weg.
Schäden durch das Glätten?
Fakt ist nun einmal leider, dass Hitze den Haaren Schaden zufügt. Beim Glätten wird zwar weniger Hitze benötigt, als wie bei einem Lockenstab, aber es ist dennoch schädlich für die Haarpracht. Hitze trocknet das Haar aus und ist ein Auslöser für Spliss und nein, auch ein Hitzeschutzspray wie bei lockenstab-test.com schützt nicht wirklich. Sie mindern zwar das Ausmaß des Schadens, aber bei regelmäßiger Haarglättung nützt das nicht mehr viel. Es gibt eben keinen Komplettschutz vor Hitze, aber dafür ein paar einfache Tipps, wie man sich etwas weniger Haarschäden zufügt.
Beispielsweise sollte man sein Haar beim Glätten keinesfalls nach unten ziehen! Dadurch kann es höchstens abbrechen, den Glättungsprozess unterstützt diese Vorgehensweise jedoch kaum.
Es ist viel ungefährlicher, die Haare während des Vorganges horizontal vom Kopf weg zu halten.
Man sollte auch nicht zu dünne Strähnen glätten, denn das macht die Haare nicht glatter, sondern höchstens kaputter. Lieber dickere Strähnen nehmen!
Und auch wenn es nicht viel nützt, so nützt es eben doch ein klein wenig – das Hitzeschutzspray nicht vergessen.
Wie funktioniert ein Lockenstab?
Schon die alten Römer benutzten einen Lockenstab! Bei ihnen nannte man ihn „Calamistra“, er war allerdings nur ein langer Metallstab, der in einem Tongefäß im Ofen erhitzt wurde. Dann gab es noch eine vorzeitliche Lockenstab-Variante aus Paris, dabei handelte es sich auch um Metallstäbe, die in Feuer erwärmt wurden. Nachteil bei beiden Varianten war, dass man die Hitze nicht kontrollieren konnte, es kam also zu Verbrennungen am Haar und auch an der Kopfhaut…
Heute benutzt man elektrische Lockenstäbe, die weitaus weniger Gefahren für Haar und Kopf mit sich bringen. Unzählige Geräte sind auf dem Markt, alle mit unterschiedlichen Heizleistungen, Formen, Größen und Lockenvarianten, manche sorgen nur für Locken, andere auch für Krepphaare oder Beachwaves.
In der Bedienung sind die Lockenstäbe meist ähnlich, aber nicht gleich. Grundprinzip ist jedoch, dass Haare um ein heißes, rundes Metall gewickelt werden. Dort verweilt die Haarsträhne kurz, ehe sie abgewickelt und zu einer Lockensträhne wird.
Sicherheit
Auch mit einem Lockenstab muss vorsichtig umgegangen werden! Bei manchen Modellen ist das runde, heiße Eisen freiliegend und führt man es zu nahe an die Kopfhaut, kann man sich schnell verbrennen. Auch auf die Ohren muss man gut aufpassen, sowie auf die Finger. Außerdem kann das Gerät auf falschem Untergrund schnell zum Brandherd werden oder die Oberfläche, auf der es liegt, beschädigen. Nach der Verwendung sollte der Lockenstab abkühlen können, ehe er mit anderen Materialien in Kontakt gebracht wird!
Was passiert mit den Haaren beim Lockenstab?
Ein Lockenstab funktioniert grundsätzlich wie ein Glätteisen. Die Haare bestehen aus Keratin, enthalten Proteinfäden und werden durch Ionenverbindungen und Wasserstoffbrücken in Form gehalten. Letztere lassen sich durch Hitze manipulieren bzw. verändern. So kann man sein Haar glätten, dazu benötigt es gar nicht so viel Hitze. Warum? Weil die Ionenverbindungen und Wasserstoffbrücken nur gerade ausgerichtet werden müssen, nämlich nach unten. Aber beim Locken müssen die Ionen und Wasserstoffteilchen schon mehr herhalten. Also braucht es mehr Hitze, denn nur so wird den Haaren genug Flüssigkeit entzogen und die im Haar enthaltenen Stoffe werden so „geröstet“, dass sie die Form einer Locke über längeren Zeitraum halten können.
Klingt sehr schädlich, nicht wahr? Ist es auch.
Schäden durch den Lockenstab?
Um schöne Locken mit dem Lockenstab zu zaubern, werden schon einmal 200 Grad Celsius benötigt.
Wenn Haare so einer hohen Temperatur ausgesetzt werden, ergibt das leider Schäden. Dennoch ist nicht jedes Haar gleich, allerdings sollten Menschen mit sehr dünnen oder geschädigten Haaren von der Verwendung eines Lockenstabes lieber absehen. Außerdem kann die Benutzung des Geräts zu Spliss und zu trockenen Haaren führen.
Was ist nun schädlicher, Lockenstab oder Glätteisen?
Grundsätzlich gesagt – es ist beides schädlich. Bei regelmäßiger Anwendung kommt es zu viel mehr Schäden als bei seltener. Dennoch nötigt ein Lockenstab das Haar bedeutend mehr als ein Glätteisen, denn um Haar zu locken ist eine hohe Temperatur notwendig. Diverse Pflege- und (angebliche) Schutzprodukte können zwar Milderung verschaffen, aber nur in einem sehr geringen Ausmaß.
Ein Tipp wäre, die Geräte nur selten zu verwenden und sich Abhilfe bei hitzefreien Alternativen zu suchen.
Alternativen zur Hitze
Es muss nicht immer heiß werden, manchmal kann man seinen Look für den nächsten Tag über die Nacht zaubern, während man schläft. Lockenwickler, lustig aussehende Hochsteckfrisuren und Co, das Internet ist voller Möglichkeiten, um verschiedenstförmige Locken ohne Lockenstab zu bekommen.
Erste Hilfe bei von Hitze geschädigtem Haar
War das Haar so hohen Temperaturen ausgesetzt, braucht es danach Feuchtigkeit! Nein, damit ist kein Wasser gemeint, sondern viel mehr Feuchtigkeit aus anderen Quellen, wie zum Beispiel aus Ölen oder Haarkuren. Am besten eignen sich Produkte, die mit Oliven- oder Kokosöl angereichert sind. Trockene Spitzen werden am besten mit purem und natürlichem Olivenöl gepflegt.
Bei sehr kaputten Haaren helfen aber meistens nur ein guter Friseur und eine Schere.